Erst der Verein, dann die Partei
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Am Vorabend des „Anschlusses“ an Hitlerdeutschland war der steirische Fußball hinter jenem in Wien die zweite Kraft in Österreich. Als Zentren des runden Leders hatten sich Graz und die obersteirische Industrieregion herauskristallisiert. Der Fußball in der Steiermark brachte Stars und Idole hervor. Tausende Zuschauer pilgerten zu den Spitzenspielen und säumten die steirischen Fußballplätze. Das Jahr 1938 bedeutete auch für den Fußball eine gravierende Zäsur. Er spielte in den Überlegungen der Nationalsozialisten eine nicht unwesentliche Rolle. Die Ziele des NS-Regimes: die Nutzung des Massenspektakels Fußball als Propagandabühne und die Gleichschaltung des Vereinswesens. Die Reaktionen von Klubs, Funktionären und Spielern waren ambivalent. Ihr Verhalten variierte zwischen Opportunismus und Resistenz. Eine vollständige Durchdringung des steirischen Fußballs gelang den Machthabern letztlich nicht. Das Buch nimmt den Steirischen Fußballverband und seine namhaftesten Traditionsklubs in den Fokus, darunter Sturm Graz, den GAK, Kapfenberg und Donawitz. Im Blickfeld steht auch das Schicksal des jüdischen Vereins Hakoah Graz.