Die Treppe
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In den zentralen Bereichen des Buches wird dem Leser ein Einblick in die Kultur- und Mediengeschichte der Treppe vermittelt. Es beginnt mit einem philosophischen Essay zur Treppe als ein Instrument der Verbindung. Dann folgen Einzelstudien zum Motiv der Treppe. Im Mittelpunkt stehen Beispiele aus den Kunstwissenschaften. Daraus ergeben sich Motivvergleiche und Auseinandersetzungen zur Motivwanderung der Treppe zwischen alten und neuen Medien. Am Schluss steht eine systematische Zusammenfassung aller angesprochenen Fragen. Großen Wert wird auf den Dialog mit dem Leser gelegt, der auch grafisch angesprochen und in unterschiedliche Themenfelder eigens eingeführt wird, d. h. die visuelle ergänzt die inhaltliche Argumentation. Die Treppe ist der durchgängige Fokus, der die vielfältigen Aspekte und interkulturellen Diskussionsstränge hierbei bündelt und inhaltliche Verdichtungen erleichtert. Der Leser wird also stufenförmig in das Treppenstudium einbezogen. Im Wechsel der Motive – von der Treppenmadonna bis zur Verständnistreppe – gibt es von Abschnitt zu Abschnitt ein Auf und Ab wie auf einer wirklichen Wendeltreppe, die zu Höhen und Tiefen führt oder in spiralförmigen Überlagerungen kulminiert, die u. a. ein Licht auf die Entstehung der Doppelhelix werfen. Somit steht die Treppe exemplarisch für das technische Bewusstsein des Menschen in der Welt – für seine Stellung in der Evolution. Mit diesem weit gefassten Verständnis am Beispiel der Treppe kann der Leser die z. B. die Idee der Fortschrittsleiter kritisch einstufen. Ganz oben auf der Sprosse der kosmischen Leiter sitzend, kann er auch eine Loskopplung von „Hier und Jetzt und Dort“ erwägen. Die Metapher der Treppe ist dazu notwendig, um eine denkbar andere Ebene der Realität zu erreichen – „einen Vorfall, den die Natur noch nicht kennt“.