Dicke Luft im Kinderzimmer
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Das Buch stellt einen Gegenentwurf zu einer immer stärker um sich greifenden Medizinalisierung von Verhaltensauffälligkeiten im Kindes- und Jugendalter dar. Es bietet Alternativen zu gängigen Leitlinien im Bereich psychologisch-psychiatrischer Diagnostik und Behandlung, ohne diese außer Acht zu lassen, sondern um sie sinnvoll zu ergänzen. Das Buch ist als Plädoyer zu verstehen, verstärkt auf die inneren Kraftquellen und Selbstheilungskräfte innerhalb von Familiensystemen zu vertrauen anstatt das Sorgen- und Problemkind vorschnell zum Patienten zu erklären. Es hilft Eltern und Bezugspersonen, wertvolle Informationen, die hinter jedem Störungs- oder Krankheitsbild zu finden sind, aufzuspüren und zu verstehen und bietet damit die Möglichkeit, aktuelle Belastungs- und Überforderungssymptome im Leben des Kindes und Jugendlichen besser einordnen zu können. Das Buch ermutigt aber auch, Überzeugungen und Glaubenssätze der Familie genauer unter die Lupe zu nehmen sowie schwelende Konflikte auf der Erwachsenenebene zu erkennen und zu bearbeiten. Es regt damit an, ein plötzlich sozial inkompatibles Verhalten, ein psycho-somatisches Beschwerdebild sowie eine eindeutig definierte psychiatrische Symptomatik bei Sohn oder Tochter auch als einen Appell zu betrachten, sich mit der momentanen Lebenssituation der gesamten Familie auseinanderzusetzen. Das Buch entängstigt auf diese Weise und verhilft den Betroffenen wieder zu mehr Spielraum im Zusammenleben, der oft verlorengegangen ist durch ein zwar aktuell dramatisches, aber auch oft zusätzlich dramatisiertes Geschehen. Es bietet schließlich erprobte Handlungs-Vorschläge an, die in den Alltag eingebaut werden können und gut umzusetzen sind. (Das Buch ist eine völlig überarbeitete und erweiterte Neuausgabe, bezieht sich aber teilweise auf die vergriffene Veröffentlichung „Von ohnmächtigen Tyrannen und hungrigen Suppenkaspern“ (2010).)