Männlichkeit und Nationalismus
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Männlichkeit und Nationalismus stellen Merkmale dar, anhand welcher eine hierarchische Differenz geschaffen werden kann. So lassen sich durch die Betonung der Zugehörigkeit zu einer Grossgruppe niedere Statuspositionen ausgleichen, indem die eigene Grossgruppe aufgewertet und Fremdgruppen abgewertet werden. Anderseits erlaubt die Betonung von Männlichkeit, gesellschaftliches Prestige zu erwerben. Die Autorin geht von der These aus, dass die jeweiligen strukturellen Bedingungen einer Lebenslage durch spezifische Inszenierungen ausgedrückt werden. In dieser ethnografischen Studie wird die Selbstdarstellung von rechtsorientierten jungen Erwachsenen kulturtheoretisch analysiert und in Beziehung zur strukturellen Lage der Befragten gestellt. Dabei stehen Rituale, Symbole sowie Ideologien und insbesondere deren latente Bedeutungen im Vordergrund. Die Interviews mit zehn jungen Erwachsenen bilden den Kern des Buches und es werden anhand der tiefenhermeneutischen Kulturanalyse die subjektiven Bedeutungen dieser Inszenierungen herausgearbeitet. Die Ergebnisse machen deutlich, dass die rechtsextreme Ideologie Teil der Normalität darstellt und die strukturelle Lebenslage der Befragten derjenigen der durchschnittlichen Bevölkerung entspricht. Insofern ist die Thematik über die bezeichnete Gruppe hinaus zu betrachten.