Markgraf Carl Wilhelms Reisen zur "Gemüthsergötzung"
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Dem Alltag entfliehen, ausspannen, den Liebhabereien nachgehen – Markgraf Carl Wilhelm, der Gründer von Karlsruhe, erfüllte sich diese Wünsche. Unternahm er seine ersten Reisen nach Amsterdam und Venedig noch mit der Postkutsche, leistete er sich bald eine eigene Jacht und schipperte mit seinen Vertrauten, einem kleinen Harem, Musikanten und reichlich Dienstpersonal auf dem Rhein in die Niederlande und nach Frankfurt. Ein Barockfürst als Urlauber. Was bisher wohl kaum jemandem bekannt sein dürfte, wird nun von Hans Merkle ans Licht gebracht. Akribisch durchleuchtet der Autor erstmals die handschriftlichen Tagebücher von Johann Ernst Bürcklin, seines Zeichens Hofrat und Geheimsekretär, der den Markgrafen stets begleitete. Aus erster Hand berichtet Bürcklin von den Kreuzfahrten des Fürsten zu dessen „Gemüthsergötzung“. Wir erfahren, dass der Markgraf dabei „Fünfe grade sein ließ“ und die Hofetikette weitgehend außer Kraft setzte. Ohne Scheu schildert Bürcklin auch solche Reiseerlebnisse und Vorkommnisse, die heutzutage in der Boulevardpresse nachzulesen wären. Dieses auf Originalquellen gestützte Buch bietet einen neuen Blick auf die Person des Markgrafen und ist nicht nur für Geschichtsinteressierte eine spannende Lektüre.