Die Musik- und Theaterpraxis der Jesuiten im kolonialen Amerika
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Die „Societas Jesu“ spielte bis zur zeitweiligen Auflösung des Ordens Ende des 18. Jahrhunderts eine erhebliche Rolle bei der Kolonialisierung LateiNamerikas. Zur Vermittlung des katholischen Glaubens und zur Missionierung Setzten die Jesuiten Theaterstücke ein, die christliche Erzählungen in den Sprachen indigener Völker vermittelten. Unverzichtbare Bestandteile dieser Theaterpraxis waren eine opulente Bühnenausstattung, Ballett und Musik. Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts entstand so im kolonialen Amerika ein vielfältiges musiktheatralisches Repertoire, das in diesem Sammelband umfassend gewürdigt wird. Außer auf musikalische Missionspraktiken richtet sich das Augenmerk vor allem auf den kontinentübergreifenden Transfer von Instrumenten, Noten und Musikstilen. Umgekehrt wird auch eine Verortung lateiNamerikanischer jesuitischer Theaterstücke im Kontext der europäischen Musikgeschichte versucht. Schließlich nehmen die Forscher die Frage in den Blick, welche Auswirkungen der Import europäischer Musik- und Theatertraditionen für die kulturelle Identität der Bevölkerung Mittel- und Südamerikas hatte.