Fotografie – Holzansichten
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Die Fotoserie dieses Bildbands zeigt die unterschiedlichen Stationen des Holzes in der industriellen Verwertungskette. Der Fotograf findet seine Motive am Wegesrand bei Spaziergängen, in Sägewerken oder in Handelshäfen. Seine Motive sind oftmals Produkte fleißiger Forstwirtschaftler, die unbewusst kunstvolle Holzstapel errichten oder mit der Motorsäge zufällige Spiralen und Rillen – einem kalligraphischen Muster gleich – in das Holz des Stammes zeichnen. Bei anderen Aufnahmen sind es die aufgepinselten oder geprägten Markierungen im Hirnholz, die aus den Schnittflächen kleine Kunstwerke entstehen lassen. Hier wird die Holzoberfläche zur Leinwand. Durch den Sucher der Kamera verwandelt Klaus Schröder diese Zufälligkeiten in reliefartige Holzschnitte mit einer sinnfälligen malerischen Sprache und Dynamik. Ein wesentliches Augenmerk liegt auf der grafischen Struktur der Motive. Ob nun Rinde, Zaunpfähle oder Bretterstapel unter die „Linse“ genommen werden – aus Klaus Schröders Perspektive wird das Material mit einer klaren Gestaltung im Bildaufbau zu ausgewogenen Kompositionen stilisiert. Das Ergebnis sind Aufnahmen mit einem hohen Abstraktionsgrad, denn nicht immer lassen die Fotografien den motivischen Ursprung erkennen. So entsteht für den Betrachter ein reizvoller Assoziations- und Interpretationsspielraum.