Karoline von Günderrode
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Die mittlerweile mehr als 200 Jahre umspannende *Karoline von Günderrode*-Rezeption zeigt auf exzeptionelle Art die Macht biografischer Konstruktionen, postumer Mythisierungen und kulturgeschichtlicher Dispositive. In Anlehnung an Mieke Bal wird *Karoline von Günderrode* hier als ‚cultural text‘ gelesen, mittels der Asteriske als unabgeschlossenes Konstrukt gekennzeichnet und ausgehend von mehreren wissenschaftlichen Perspektivierungen (u. a. ‚Romantik‘-Begriff, Bild- und Namenstheorie) analysiert. Damit kann unter anderem ein umfassendes kulturelles Blick-Bild-System nachvollzogen werden, das sich immer wieder an Vorstellungen einer ‚idealen Weiblichkeit‘ versucht. Modi des historischen Verstehens und Verfahren der Biografie-schreibung werden einer produktiven Kritik unterzogen und es gelingt damit die Etablierung einer neuen Form der Rezeptionsanalyse.