P SYSYPP S YP P
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Wirklich groß! Nämlich 60 Meter lang und 40 Zentimeter hoch ist der drei Raumseiten fassende Wandfries P SYSYPP S YP P in der Bibliothek für Psychologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Fünf Zentimeter Kantenlänge haben die auf der Wand angebrachten farbigen Baumwollquadrate, aus denen sich die Buchstaben ergeben – wobei diese an einigen Stellen auf dem Kopf stehen. So wird aus dem Sehen schnell ein Lesen, welches aber scheitert, und so wird das Lesen wieder zum Sehen, weil die Buchstaben dazu neigen, immer wieder in die selbstständigen Farbfelder zu zerfallen, aus denen sie bestehen. Die Betrachter erleben also den dauernden Zerfall und die dauernde Entstehung einer Form. Nichts ist fixierbar: Zufall und Raumbezug sind die methodischen Faktoren eines Installationsprinzips, das die gewöhnlichen Zugangsweisen – Lesen, Logik, Erklärung und Prognose – konterkariert. Dadurch lässt sich der statischen und optisch schweren Raumstruktur der Bibliothek mit ihren Regalreihen und farbigen Buchrücken mit einem leichten, mit Sinnvarianten spielenden Umherschweifen begegnen, das auf einer hohen Ebene dynamischer Komplexität vom reinen Denken zu einem inneren emotionalen Bewegtwerden hinübergleitet. Und das geschieht quasi beiläufig, ohne dass man sich dessen bewusst wird!