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Fotografisches Handeln

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Die Beiträge dieses Bandes reflektieren das Fotografische in Bezug auf Praktiken und Diskurse der Handlungsfähigkeit bzw. der Handlungsinitiative. In dieser Perspektive kommen nicht nur fotografische Bilder und Apparaturen ins Spiel. Auch medienübergreifende Formen, das Reden und Schreiben über sie, ihre Rezeption und ihre Gebrauchsweisen sind Teil des fotografischen Handelns. Die Verflechtung dieser Aspekte ist dynamisch: Kennzeichnend sind ihre vielfältigen Überlagerungen und ausfransenden, stets neu zu bestimmenden Grenzverläufe. Es kann darin zu unterschiedlichen Sichtbarkeiten, Machteffekten sowie zu ästhetischen, ethischen und politischen Haltungen kommen. Um diese näher zu bestimmen, werden subjektzentrierte Vorstellungen fotografischen Handelns, die z. B. für einen kritischen Dokumentarismus, aber auch für Fragen künstlerischer Autorschaft grundlegend sind, zu Konzepten verteilter Handlungsmacht ins Verhältnis gesetzt. Wie lassen sie sich produktiv zu neuen Vorstellungen von Kritik, Ethik, Bildzirkulation und Bildpolitik verbinden? Und wie ließe sich auf diese Weise ein Verständnis des Fotografischen entwickeln, das weder der Vorstellung eines souverän über seine Handlungen verfügenden Subjekts verhaftet bleibt, noch seine ästhetisch-politische Agenda in der Komplexität und Eigendynamik des Netzwerks auflöst? Künstlerische und kuratorische Praktiken sind ebenso Gegenstand der Untersuchungen wie die Verteilung von Bildern im Internet, die Verflechtungen politischer Aktion mit dem Medium Fotografie, die Relevanz fotografischer Bilder in der Akteur-Netzwerk-Theorie oder die Verwendung des fotografischen Porträts in Handlungen der Identifizierung.

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