Das Verhältnis von Kindergarten und Schule - ein chronischer Disput
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Das Verhältnis von Kindergarten und Grundschule ist geprägt von historisch gewachsenen Differenzen und den Bemühungen der beiden Institutionen um Anschlussfähigkeit. Unter dem Einfluss verschiedener Reformimpulse erfährt der Kindergarten um die Wende zum 21. Jahrhundert eine enorme Aufwertung, und alle Bundesländer konzipieren Bildungspläne für den Elementarbereich. Mit deren Implementierung sind große Hoffnungen verbunden, das Zusammenwirken des pädagogischen Fachpersonals in Kindergarten und Schule zu sichern. Ausgehend von einer problemgeschichtlichen Darstellung zeigt die Autorin zunächst, warum das Verhältnis der Institutionen bislang ungeklärt blieb. Im qualitativempirischen Hauptteil der Studie wird der Orientierungsplan in seiner Funktion als Steuerungsinstrument untersucht, das auf absichtsvolles Handeln im Elementarbereich zielt. Geht das Bemühen um Anschlussfähigkeit mit einer Verständigung über grundlegende pädagogische Einsichten einher, liegt darin ein Potenzial, das Verhältnis der Institutionen dauerhaft zu klären. Zentral für die Wirkung des Orientierungsplans sind dabei Fragen seiner Rezeption und Umsetzung. Die Autorin arbeitet in ihrer Studie unterschiedliche Rezeptionstypen heraus und zeigt, wie der Orientierungsplan durch die unterschiedlichen Lesarten das Aufkommen einer Kindergartenkultur als symbolische Sinnordnung begünstigt.