Räume in der Zeit: die Filme von Nikolaus Geyrhalter
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Seit zwanzig Jahre erkundet Nikolaus Geyrhalter in seinen überwiegend für das Kino gemachten Dokumentarfilmen Räume 'in der Nähe' und 'in der Ferne': die Donau entlang, tausende Kilometer durch Westafrika, nach Tschernobyl, Bosnien, in die Südsee, durch Wüsten, Sümpfe, Regenwälder, hinein ins Abendland, den Kontinent der Nacht, und zuletzt ins Waldviertel. Bei der steten Suche nach anderen Schauplätzen und Formen des Lebens und der Arbeit im postindustriellen Zeitalter hat er eine ganz eigene dokumentarische Filmsprache entwickelt. In der jahrelangen engen Zusammenarbeit mit dem Schnittmeister Wolfgang Widerhofer bringt das Gesamtwerk in seiner charakteristischen stilistischen Klarheit (der das Buch mit ausgiebigen, großformatigen Fotostrecken gerecht werden will) langsam und insistierend einen gedanklichen Bogen hervor: Wo sich Kriege, Umweltkatastrophen und der technische Fortschritt wiederkehrend und fortlaufend einen Weg bahnen, da verschwindet der Mensch langsam aus der Welt: Wie aus Science-Fiction-Welten erscheinen dokumentarische Aufnahmen, immer wieder aufs Neue muss der Mensch gesucht werden in Geyrhalters großflächiger Hommage an das Leben. Der vorliegende Band berücksichtigt auch den neuesten Film von Nikolaus Geyrhalter, 'Irgendwann', der im Herbst 2015 in die Kinos kommen wird. Mit Texten von Alejandro Bachmann, Tom Gunning, Christoph Huber, Birgit Kohler, Volker Pantenburg, Barbara Pichler, Bert Rebhandl, Joachim Schätz, Barbara Wurm, Yvonne Zimmermann und Gesprächen mit Nikolaus Geyrhalter und Wolfgang Widerhofer.