Gabriela Morschett, Unendlich
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Das Werk von Gabriela Morschett lässt sich in Gegensätzen beschreiben, bewegt es sich doch zwischen den Polen Ordnung und Chaos, Komplexität und Einfachheit. Dabei ist das eigentliche Ausdrucksmittel der 1955 in Stettin geborenen Künstlerin die Linie. Auf ihr beruhen ihre Zeichnungen, die Radierungen, aber auch ihre dreidimensionalen Arbeiten, die aus schwarzem Eisendraht entstehen. Die Publikation, die anlässlich von Gabriela Morschetts Einzelausstellung im Markgräfler Museum Müllheim erscheint, vereint nun erstmals Arbeiten aus den vergangenen fünf Jahren. Eine Zeichnung, so erzählt die Müllheimerin im Gespräch mit dem Kunstkritiker Nikolaus Cybinski in diesem Katalog, entwickele sich in ständiger Kommunikation, erst durch diesen Dialog zwischen Künstlerin und Werk beginne die Zeichnung zu leben. Morschetts Zeichnungen haben dabei oft die Anmutung von Landschaften, sie verdichten sich mittels Tusche und Schellack zu Flächen. Die Radierung hingegen, so sagt die Künstlerin, sei für sie ein Medium, das sie wähle, wenn es um die Conditio humana, das Verhältnis des Einzelnen zur Gesellschaft gehe. Der Ausstellungskatalog gibt in Wort und Bild einen tiefen Einblick in das Werk von Gabriela Morschett, ihrer Inspiration – das Reisen und Lyrik von Else Lasker-Schüler, Friederike Mayröcker und Wislawa Szymborska – und warum es für sie unerlässlich ist, in Serien zu arbeiten.