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Der chinesische Literaturnobelpreisträger Mo Yan in Deutschland

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Unter den chinesischen Schriftstellern in Deutschland gilt Mo Yan mit acht übersetzten Romanen als der populärste, aber auch der umstrittenste. Kritiker loben ihn für seine unerschöpfliche erzählerische Potenz und sprachliche Gewandtheit, bezichtigen ihn gleichzeitig, dass er als Intellektueller seinen Standpunkt beim Schreiben verliert. Nach seinem Literaturnobelpreis 2012 halten ihn viele Kritiker hierzulande für Untertan des Systems bzw. staatsnah, während sie sich später nach der Lektüre von Frösche (2013) wiederum wundern, dass man ihn überhaupt für einen Staatsschriftsteller halten konnte. Vor diesem Rezeptionshintergrund nimmt das Buch alle bisher auf Deutsch erschienenen Romane von Mo Yan sowie die vorhandenen Rezensionen dazu im Feuilleton zum Gegenstand und geht systematisch der kritischen Aufnahme des Autors in Deutschland nach. Es geht einerseits auf die Frage ein, wie die Romane in der deutschen Literaturkritik verstanden, interpretiert und gewertet sind bzw. inwiefern die dort artikulierten Verständnisse, Interpretationen und Wertungen inhaltlich mit den besprochenen Romanen in Beziehung stehen, beantwortet andererseits die Frage, wie die Übersetzer, die den Rezeptionsprozess überhaupt ermöglicht haben, mit ihren Übersetzungsentscheidungen daran beteiligt sind.

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2015

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