Energieeffiziente und CO2-neutrale Logistikanlagen und -gebäude
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Wie ist der aktuelle Umsetzungsstand von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und der Senkung von CO2-Emissionen von Logistikanlagen und -gebäuden? Welche Maßnahmen wurden bereits ergriffen und wie weit ist das Potential schon ausgeschöpft? Wo liegen die Hemmnisse und aus welcher Motivation heraus setzten Unternehmen Maßnahmen um? Diese Fragen wurden vom Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik (fml) der Technischen Universität München an 76 Umfrageteilnehmer aus Industrie, Handel und Dienstleistung in Deutschland gestellt. Die Ergebnisse zeigen zunächst, dass Energieeffizienz und CO2-Neutralität in der Logistik einen hohen Stellenwert bei den Befragten hat. So bewerten über 80 Prozent der Teilnehmer diese Themen für ihre Logistikanlagen und -gebäude als wichtig bis sehr wichtig. Der Umsetzungsstand kann dabei als durchaus positiv bewertet werden, denn 75 Prozent der befragten Unternehmen haben bereits Maßnahmen realisiert. Trotzdem ist es noch ein weiter Weg, zumal bei der Vielzahl an Möglichkeiten zur Steigerung der Energieeffizienz noch großes Potenzial auszuschöpfen ist. Wurden Maßnahmen bei den Befragten umgesetzt, waren Energiekosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen für 86 Prozent der Befragten der wichtigste Grund und Motivator. Umweltbewusstsein und unternehmerische Verantwortung geben 54 Prozent als Treiber zum Handeln an. Kundenanforderungen werden von 14 der Befragten als Motivator für energieeffiziente Logistikanlagen und -gebäude genannt. Hemmnisse, die eine Umsetzung von Maßnahmen erschweren oder gar verhindern, sind insbesondere zu hohe Amortisationszeiten. Diese stellen 40 Prozent der befragten Unternehmen vor eine große Herausforderung. Wegen einer fehlenden Wirtschaftlichkeit werden Maßnahmen bei 30 Prozent der Befragten nicht durchgeführt. Informationsdefizite führen bei 45 Prozent zu keiner Realisierung von Maßnahmen. Wurden Maßnahmen bei den Unternehmen durchgeführt, stellt das fehlende Wissen über Maßnahmen und deren Planung nur noch 21 Prozent der Befragten vor Herausforderungen. Hier sehen die Befragten dann die größten Hürden bei einer nicht gegebenen Wirtschaftlichkeit sowie einer hohen Komplexität die bestehenden Anlagen und Prozesse energetisch zu optimieren. Auf Grundlage des festgestellten Umsetzungsstandes und der vorherrschenden Hemmnisse lassen sich folgende drei Handlungsfelder identifizieren: - Akzeptanz erhöhen: Notwendigkeit erkennen und im Unternehmen verankern - Informationsdefizite beseitigen: Wissen und Methoden verbreiten und anwenden - Umdenken fördern: Wandel zu einer nachhaltigen Bewertung mit Lebenszyklusbetrachtungen