Ein Monat im Privatleben des chinesischen Kaisers Kangxi
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Eingeleitet von einer ausführlichen Darstellung des Lebens und Wirkens des Autors Gao Shiqi, versucht ein Hauptteil der Arbeit, einen in der einheimischen Literatur nur selten anzutreffenden Text über das Privatleben eines chinesischen Kaisers mittels chinesischer, manjurischer und westlicher Quellen zu erschließen. Es handelt sich um die Tagebuchaufzeichnungen eines im Ruhestand lebenden Hofbeamten über seine Begegnungen mit dem Kaiser, die er aufgrund einer Einladung Kangxis (reg. 1662–1722) in dem von diesem neu gestalteten und hochgeschätzten Palastgarten Changchun yuan erleben durfte. In einer von dringenden Staatsgeschäften und Regierungspflichten losgelösten Naturumgebung erschließt sich dem Leser eine spezifisch chinesische Welt kreativer Entspannung und Freizeitbeschäftigung, in der sich in vertraulichen Gesprächen manche im offiziellen Schrifttum sonst nie zu gewinnenden Einblicke in das Leben und das Denken, in die Psyche und die Passionen eines chinesischen Kaisers ergeben. Ein zweiter Hauptteil der Arbeit versucht, sich dem Ort der Handlung, dem heute leider nicht mehr existierenden und daher kaum mehr beachteten Palastgarten Changchun yuan, anhand der erhaltenen chinesischen und anderssprachigen Dokumente zu nähern. Es war der Ort manch wichtiger Regierungsaktion sowie der Begegnungen und Auseinandersetzungen mit fremden Missionaren und Gesandten, die für die damals beginnenden engen Verflechtungen zwischen dem chinesischen Kaiser und der europäischen Kultur charakteristisch sind. Außer herausragenden Sehenswürdigkeiten beherbergte das Palastgelände berühmte Studienpaläste, die nicht nur für die umfangreiche Literaturproduktion der Zeit, sondern auch für die Verbreitung europäischen Wissens in kaiserlicher Umgebung von entscheidener Bedeutung waren.