Kleben auf stückverzinkten Oberflächen
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In Deutschland werden jährlich ca. 1,4 Mio. Tonnen Stahl durch Stückverzinken vor Korrosion geschützt. Wichtige Anwendungsbereiche liegen hierbei vor allem im Bau-wesen und der Verkehrstechnik, aber zunehmend auch im Nutzfahrzeugbau. Die Verbindung stückverzinkter Bauteile erfolgt dabei meist durch Schrauben oder Schweißen. Dadurch kommt es aber zur lokalen Zerstörung der Zinkschicht. Die Klebtechnik bietet eine vielversprechende Alternative, um das strukturelle Fügen stückverzinkter Halbzeuge materialgerecht zu optimieren. Die Haftfestigkeit von strukturellen Klebungen auf stückverzinkten Oberflächen wird von der jeweiligen Zinkschichtphase, deren Phasenstärke, der Stahllegierung und der Oberflächenvorbehandlung beeinflusst. Insbesondere der Einfluss der Alterung sowie die spezifischen Adhäsionseigenschaften von Klebungen entsprechender Oberflächen sind dabei von Bedeutung. Durch das Anwenden schichtabtragender Oberflächenvorbehandlungsverfahren kann die Zinkschicht selektiv abgetragen werden und das Kleben auf Phasen mit besseren adhäsiven Eigenschaften erfolgen. Das Abtragsverfahren muss dabei schonend genug sein, um das Phasengefüge der Zinkschicht nicht zu beschädigen. Unter Verwendung höherfester Klebstoffe ist bei ausreichender Adhäsion zwischen Klebstoff und Zinkschichtphase die Zinkschicht festigkeitsbestimmend für den Verbund. Nasschemische Vorbehandlungsverfahren bieten im Gegensatz zum Sweep-Strahlen den Vorteil, dass das Phasengefüge der Zinkschicht durch den Prozess nicht beschädigt wird. Beständigkeitsuntersuchungen zeigen zudem eine Steigerung der adhäsiven Festigkeit entsprechend vorbehandelter Klebverbunde unter der für Klebungen typischen Zugscherbeanspruchung.