W. G. Sebalds "Austerlitz" als Erinnerungsroman
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Wie kann die Erinnerung an den Nationalsozialismus bewahrt werden – an der Schwelle des Verlusts der letzten Zeitzeugen? Die Überführung ins kulturelle Gedächtnis bedarf der aktiven Selektion und Steuerung und unterliegt der Verantwortung einer Gesellschaft, denn was nicht in bleibende Formen der kollektiven Erinnerung transformiert wird, gerät in Vergessenheit. Anna Braun verortet W. G. Sebalds Austerlitz im gegenwärtigen Erinnerungs- und Gedächtnisdiskurs und erläutert die darin erörterten Mechanismen des individuellen wie kollektiven Erinnerns und Vergessens, die das Bild von Vergangenheit und Gesellschaft prägen. Was macht Sebalds Austerlitz zu einem Erinnerungsroman? Und welches Potential qualifiziert Literatur überhaupt, als bedeutsam erachtete Erinnerung zu konservieren und zu reflektieren? Wie hängen Erinnerung und Identität für das Individuum und die Gesellschaft zusammen?