Evidenzbasierung staatlicher Clusterförderung
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Unternehmenscluster haben in den vergangenen Jahren zunehmende Bedeutung gewonnen. Sie haben in ihrer Anzahl, aber auch in ihrer Ausgestaltungsvielfalt und der Breite ihrer Mitgliederstrukturen zugenommen. Solche Cluster haben einzelwirtschaftliche, aber auch gesamtwirtschaftliche und wirtschaftspolitische Dimensionen. Zugrunde liegen nicht nur unternehmerische Entwicklungsstrategien, die durch einen Beitritt zu einem Cluster oder durch die Gründung eines Clusters umgesetzt werden. Cluster haben auch gesamtwirtschaftliche Dimensionen, die für einen Standort mit zusätzlicher Wertschöpfung verbunden sind, dies mit Beschäftigungs- und Einkommenswirkungen, mit einer Erhöhung des Steueraufkommens und einer Verbesserung der Innovationskraft sowie der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes. Vor allem diese Effekte sind es, die Cluster zu wirtschaftspolitischen Instrumenten einer Standortpolitik, der Regionalpolitik oder der Innovationspolitik haben werden lassen. Die Gründung von Clustern und der Beitritt zu Clustern werden durch den Aufbau notwendiger Infrastrukturen, effektiver Managementkapazitäten oder von Weiterbildungsprogrammen gefördert. Wirtschaftspolitische Clusterförderung wird vor allem mit den gesamtwirtschaftlichen und regionalen Effekten begründet. Doch wie kann die Clusterförderung theoretisch fundiert werden? Werden die beabsichtigten Ziele erreicht und wird dies adäquat überprüft? Kann von einer Evidenzbasierung der Förderprogramme ausgegangen werden? Diese Fragen untersucht Christina Cappenberg in ihrer Dissertation. Sie legt ihr die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) zugrunde. Dieses zentrale regionalpolitische Förderprogramm Deutschlands unterstützt seit 2005 auch Kooperationsnetzwerke und Clustermanagement. Frau Cappenberg kann mit ihrer Arbeit neue Ergebnisse und wichtige Erkenntnisse vorlegen, die sich nicht nur auf das analysierte Programm beziehen. Sie macht darüber hinaus Vorschläge wie eine stärkere Evidenzbasierung staatlicher Clusterförderung erreicht werden kann. Die vorliegende Arbeit liefert nicht nur für Wissenschaftler, die sich mit wirtschaftspolitischen sowie mit organisationstheoretischen Themen auseinandersetzen, neue Erkenntnisse, sondern ebenso für Wirtschaftspolitiker, Unternehmensstrategen und Clustermanagern sowie deren Berater. Univ.-Prof. Dr. Theresia Theurl