Historische Entwicklung der K.-o.-Mittel und die Problematik der Interpretation von Untersuchungsergebnissen unter besonderer Berücksichtigung der γ-Hydroxybuttersäure (GHB, „Liquid Ecstasy“)
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Die Verwendung von sogenannten Knock-out(K.-o.)-Tropfen ist keine neue Beobachtung der letzten Jahre. Diese sehr heterogene Gruppe verschiedenster Substanzen, welche unter diesem kriminalistischen Sammelbegriff subsumiert sind, werden schon seit Jahrhunderten zur Verdeckung oder Ermöglichung von Straftaten verwendet. Jedoch haben sich das Spektrum der Medikamente, die Häufigkeit und vor allem das mediale Interesse deutlich gewandelt. So nahmen insbesondere Fälle mit -Hydroxybuttersäure - GHB ( Szenename: „Liquid Ecstasy“) zunächst in den USA, später auch in Europa enorm zu. Die Besonderheit dieser Substanz, welche den Interessenschwerpunkt dieser Arbeit bildet, ist die Tatsache, dass sie neben ihrer Darreichungsform als Droge oder Medikament auch endogen im menschlichen Körper vorkommt und somit immer einer gewissen Interpretation der Messwerte unterliegt. Neben der bekannten Problematik des schnellen Metabolismus, bedingt durch die geringe Größe des Moleküls, wurde sich in dieser Arbeit insbesondere der Frage der Entstehung von falschpositiven Messwerten verursacht durch verschiedene Lagerungsbedingen gewidmet. So wurden initial GHB-negative Vollblutproben (Messwerte mit physiologischen endogenen Blutspiegeln) in drei verschiedenen Temperaturbereichen unter Lichteinfluss und -abschirmung gelagert. Hieran schloss sich eine weitere Untersuchungsreihe mit Serumproben an. Nach Aufbereitung und Derivatisierung der einzelnen Proben erfolgte jeweils deren Quantifizierung mittels GC-MS-Analyse unter Zuhilfenahme des Internen Standards für GHB und des Verhältnisses beider Peakareale. Es zeigte sich eine Stabilität in gefroren-gelagerten Proben (-8°C), insbesondere bei Abwesenheit korpuskulärer Bestandteile. Bei Raumluft gelagerte Vollblutproben zeigten schon nach wenigen Tagen eine enorme Instabilität der Messwerte bis hin zu deutlich falschpositiven Messergebnissen, sodass von dieser Lagerungsmethode Abstand genommen werden sollte. Zu ähnlichen Ergebnissen wenn auch mit kurzer, aber nicht vorhersehbarer Verzögerung, kam die Lagerung im Kühlschrank. Inwiefern Hämolyse bzw. Fäulnis hier ursächlich sind, bleibt Gegenstand weiterer Untersuchungen. Licht wirkte in keiner Versuchreihe als Einflussfaktor.