Mediale Existenzen – existenzielle Medien?
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Die digitale Revolution erzeugt einen tiefgreifenden Gesellschaftswandel, dessen Auswirkungen sich auch in der Gegenwartsliteratur nach der Jahrtausendwende niederschlagen. Ausgehend von aktuelleren medienphilosophischen Debatten lassen sich in der Prosa von Elfriede Jelinek, Daniel Kehlmann, Thomas Meinecke, Friedrich von Borries und Marcel Maas facettenreiche Diagnosen spätmoderner Identitätskonstruktionen beobachten. Indem die literarischen Auseinandersetzungen ästhetische und ethische Herausforderungen des Medienumbruchs bestimmen, loten sie zugleich ein spannungsreiches Diskursfeld aus, das frühe Netzutopien und kulturkritische Positionen wie etwa von Adorno, Baudrillard oder Virilio integriert. Insbesondere das Spiel zwischen Realität und Virtualität ruft dabei neue künstlerische Möglichkeitsräume hervor und rückt die Frage nach dem Verhältnis zwischen gedruckten und digitalen Medien in den Vordergrund. Indem die Studie akademischen Bezugsfeldern wie den Gender- und Postcolonial-Studies wie gleichsam aktuelle Diskussionen um Transparenzzwang, Überwachung und Netzökonomie im literarischen Tableaus identifiziert, positioniert sie das Buch als reflexives Meta-Medium innerhalb einer hybriden Technologienlandschaft.