Gegenwartskunst und Oper
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Seit ihren Anfängen ist die Oper mit der bildenden Kunst verbunden, traditionell in Form eines illustrativen oder die Opernhandlung und die Musik interpretierenden Bühnenbilds. Unter den Vorzeichen der Gegenwartskunst sind in den letzten Jahren Kooperationsformen zu beobachten, die dieses hierarchische Verhältnis der Aufführungselemente aufheben. Felicia Rappe untersucht exemplarisch die Arbeit des Videokünstlers Bill Viola für die Produktion von Richard Wagners Tristan und Isolde an der Pariser Opéra Bastille (2005) und die Rauminstallation Olafur Eliassons im Rahmen der Uraufführung von Hans Werner Henzes Phaedra an der Berliner Staatsoper Unter den Linden (2007). Die Aufführungen, so die These, binden die Betrachter in einen intermedialen Erfahrungsraum ein, dessen Wirkungs- und Bedeutungsdimensionen die bloß kommentierende Inanspruchnahme des Visuellen unterlaufen. Ausgehend von einem Interesse am künstlerischen Umgang mit institutionellen Rahmungen und ästhetischen Strategien der Erfahrungsgestaltung spannt das Buch den Bogen von Diskursen der Oper zu aktuellen Verfahren der bildenden Kunst.