Zur Geburt von Kultur
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Dieses Buch führt in die Zeit der klassischen griechischen Philosophie zu den Gründungsdebatten der ersten Moderne. Hegel sah in ihr eine Revolution des menschlichen Geistes, einen Wendepunkt der Weltgeschichte, der von Sokrates ausging. Doch wie sich diese Revolution des Geistes philosophisch vollzog, ist zum größten Teil bis heute ein Geheimnis geblieben. Nach Sokrates’ Tod wurde Platon, dessen Meisterschüler und Vermittler, zu dem größten Umdeuter seiner Philosophie. Er überführte das sokratische Erfinden von Existenz in das platonische Finden von Ideen. Die Dynamik der Menschenwelt unterwarf Platon der Statik des Ideenhimmels. Diesen Bruch als Kontinuität darzustellen, war eine Meisterleistung. Die Widersprüche des platonischen Paradigmas überwölbte und verdeckte der Schulmythos der Akademie. Im Geflecht der platonischen Restauration sucht dieses Buch die sokratische Existenzphilosophie zu dechiffrieren. In der Wiedergewinnung ihres Ursprungs besteht seine Aufgabe. Es geht um die Rekonstruktion der sokratischen Philosophie der helfenden Sorge. Sie ist die eigentliche Philosophie der Demokratie und einer offenen Weltkultur.