Die herzzerreißenden Abgründe des Gustav Ernst
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Der Schriftsteller und Herausgeber Gustav Ernst nutzt die Strategien der Übertreibung und Überzeichnung, um unserer Gesellschaft literarisch beizukommen. In seinen Romanen, Theaterstücken und Essays spürt er kräftig und genau dort nach, wo der ohnehin dünn gewordene Lack der Zivilisiertheit bricht. Er ist der scharfsinnige, reflektierte Beobachter eines entgleisten Alltags und damit auch der alltäglich gewordenen Prozesse von Entsolidarisierung und politischer Radikalisierung. Wie kaum ein anderer Gegenwartsautor führt Gustav Ernst auf kritische und engagierte, doch nie moralisierende Weise die Dramen des Individuums vor, die Verschränkungen in allgemeine, oftmals fragwürdige Entwicklungen, aber eben auch die Verantwortung des Einzelnen. Die hier versammelten Beiträge untersuchen Gustav Ernsts literarisches Werk in seiner gesamten Breite und tiefenhistorischen Dimension. Die Analysen, ergänzt um eine erste Auswahlbibliografie zu Primär- und Sekundärliteratur, machen deutlich, was die Leserschaft seiner Texte immer schon vermutet hatte: Die Gesellschaft hat sich Gustav Ernst und seine scharfkantige Literatur nicht nur verdient – sie hat sie dringend notwendig. Mit Beiträgen und Statements von u. a.: Hans Höller, Tom Kleijn, Markus Köhle, Martin Kubaczek, Gabriele Mathes, Franz Schuh, Rezy Schumacher