Raymond Hains
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Der französische Künstler Raymond Hains (1926–2005) war Zeit seines Lebens ein unermüdlicher Neuerer. Bereits in den frühen Nachkriegsjahren experimentierte er mit Fotogrammen und optischen Verzerrungen. In den 1950er-Jahren holte er abgerissene Poster von den Plakatwänden, erklärte sie zu Gemälden und offerierte als Affichist eine realitätsnahe Alternative zur Spiritualität des abstrakten Expressionismus. 1960 gehörte er dann zu den Gründungsmitgliedern des Nouveau Realisme und brachte mit Bauzäunen die sperrige Wirklichkeit der Straße in den Ausstellungsraum. Er entdeckte die Möglichkeiten des Sprachspiels und hielt die sich ergebenden Narrationen in Fotografien fest oder sammelte seine Fundstücke in Koffern. Um die Jahrtausendwende begann er die Serie der Macintoshages, für die er Bilder auf den Dialogfenstern seines Computers collagierte, und formte Neonskulpturen nach den borromäischen Knoten des Psychiaters Jacques Lacan. Diesem Erfindungsreichtum angemessen zeigte die Galerie Max Hetzler eine thematisch angelegte Retrospektive in allen drei Venues in Berlin und Paris. Die vorliegende Publikation, als erste umfassende Monografie in Zusammenarbeit mit dem Estate des Künstlers geschaffen, spannt von dort einen größeren Bogen. Sie zeigt die vielen Bezüge auf, die es in ihrer Gesamtheit ermöglichen, dieses künstlerische Schaffen in all seinen Verflechtungen zu erfahren.