Am Anfang war die Jagd oder Das verlorene Paradies?
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Der heutige Mensch ist ein Ergebnis der evolutionären Entwicklung wie alle anderen Lebewesen auch. Ein entscheidender Schritt in seiner Evolutionsgeschichte war der Übergang vom vegetarischen Sammler zum Jäger und Fleischesser vor etwa 2 Millionen Jahren. Da die Jagd auf Mammuts und anderes Großwild nur als Gruppe möglich war, entwickelte der eiszeitliche Jäger kooperative Jagdmethoden, die Selbstbewusstsein, gegenseitiges Verständnis, operatives Denken, zukunftsorientiertes Handeln und eine Wortsprache erforderten. Er schuf damit die Grundlagen für die geistige Existenz des heutigen Menschen. Als großartiger kultureller Höhepunkt dieser Zeit fanden die Höhlenmalereien unserer jagenden Vorfahren in diesem Buch besondere Beachtung. Die natürliche Lebensweise mit einer engen Kooperation unter den Menschen und einem partnerschaftlichen Verhältnis zu den bejagten Tieren ist leider durch die Neolithische Revolution und den Übergang zur Landbewirtschaftung vor 10.000 Jahren stark beeinträchtigt worden. Vielleicht hat sich die Erinnerung an die Kultur unserer jagenden Vorfahren im Mythos vom „Verlorenen Paradies“ bis heute erhalten. Dieter Stahmann (geb. 1937) ist Diplom-Volkswirt, Industriegeschäftsführer i. R. und seit 60 Jahren Jäger. Er befasst sich insbesondere mit Jagdgeschichte und Philosophie.