Topos Nonkonformismus
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„Sei anders! Sei du selbst!“ – so lautet die Devise des individualistischen Mindsets der Gegenwart. Jener gebiert Nonkonformismus als „Trend“; Devianz wird zu Attitüde und Modus, um Individualität auszudrücken. Die vorliegende Arbeit weist derartige Vorstellungen von Individualität als Muster in einem Feld nach, das zu den dominierenden Medienphänomenen der Gegenwart gehört: im Religionsdiskurs, welcher hier v. a. in literarischer und filmischer Ausprägung interessiert. Die These lautet: Nonkonformismus herrscht im Religionsdiskurs als Topos vor. Dieser dient einerseits der kritischen Auseinandersetzung mit Religion – v. a. gegenüber ihren traditionellen, institutionalisierten Formen. Andererseits bieten die Texte über den Topos Alternativen auf, welche Religion zu aktualisieren versuchen: als individualisierte Religiosität. „Glaube anders! Glaube selbst(ständig)!“ – derart lautet die Devise, wie sie z. B. in Patrick Roths Riverside sowie in Clint Eastwoods Hereafter aufscheint. Dank interdisziplinärer Methode erfasst die Studie die semantischen sowie narrativen Spezifi ka des Religionsdiskurses in heterogenen Beispielen. So kommen nicht nur jene Nonkonformisten in den Blick, von welchen die Texte erzählen, sondern auch deren eigener unorthodoxer, „heteroästhetischer“ Ausdruck.