Simulating bargaining processes with agent-based modelling
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Die Analyse von Verhandlungsprozessen spielt in der Politikwissenschaft eine wichtige Rolle. Sie bedient sich hierbei v. a. der Instrumente der Spieltheorie. In seinem Beitrag macht sich Herr Scheller daran, Grenzen spieltheoretischer Analysen solcher Prozesse aufzuzeigen sowie – und hier betritt er theoretisches Neuland – auf der Grundlage einer Agenten-basierten Computersimulation zu überwinden. Die Ergebnisse seiner Untersuchung sind eindrucksvoll: Er zeigt systematisch auf, wie Variationen der Umweltzustände und das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Verhandlungsstrategien die Ergebnisse von Verhandlungsprozessen determinieren und unter welchen Bedingungen Akteure andere systematisch ausbeuten können. Im Kern sind seine Analysen geeignet, Umweltzustände zu identifizieren, die entweder Verhandlungseffizienz aus Sicht eines Akteurs oder Zustände mit fairen Ergebnissen evozieren. Schellers Beitrag ist in vielfacher Hinsicht bemerkenswert: Der Autor reflektiert kritisch den spieltheoretischen Forschungsstand und bedient sich dann des Instruments der Computersimulation, um angesichts der diagnostizierten Defizite einen innovativen Beitrag zur Analyse von Verhandlungsprozessen zu leisten. Die Ausführungen sind gut strukturiert und, obwohl äußerst anspruchsvoll, gut nachvollziehbar.