Stadtporträt: Fulda
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Die Sozialreportage ist ein spezielles Verfahren der historischen und aktuellen Sozialforschung und verschränkt Bilder (speziell Fotografien) mit narrativen und diskursiven Texten. Sie wird in diesem Buch theoretisch und methodisch weiterentwickelt als Stadtporträt. Dies geschieht nicht wie zumeist üblich anhand von Großstädten, sondern in exemplarischer Weise an der Stadt Fulda, weil sich hier die meisten relevanten Aspekte einer großen (west-)deutschen Mittelstadt aufzeigen lassen. Die dazu notwendigen Sozialraum- und Lebensweltanalysen sind bewußt dialogisch angelegt, um die sehr unterschiedlichen objektiven Strukturen und subjektiven Deutungsmuster erfassen, dokumentieren und öffentlich präsentieren zu können. Deshalb finden nach einer dialogisch-kommentierenden Einführung in zwei zentrale Ansätze der Raum- und Stadtsoziologie (Bourdieu und Löw) Dialoge statt - mit dem langjährigen ehemaligen Oberbürgermeister von Fulda, Dr. Wolfgang Hamberger über die politische Bedeutung der architektonisch sehr präsenten Geschichte Fuldas; - mit der städtischen Frauenbeauftragten Hildegard Hast zu den Arbeits- und Aktionsschwerpunkten sowie den zwischenmenschlichen Erfahrungen und politisch-strategischen Einsichten einer institutionell eingebundenen, aber dennoch eigenständigen Frauenpolitik; - mit dem Leiter des Stadtarchivs, Dr. Thomas Heiler zu den Traditionen der „Sozialen Frage“ in der Geschichte Fuldas; - und mit dem ehemaligen Hochschullehrer und Friedensaktivist Prof. em. Dr. Peter Krahulec zu den wissenschaftlich inspirierten innovativ-alternativen Perspektiven städtischer Sozialraumpolitik und besonders den Aktivitäten der lokalen und regionalen Friedensbewegung gegen die atomare Bedrohung während des Kalten Krieges („Fulda Gap“). Damit eignet sich das Buch vorzüglich als exemplarisch verfahrendes Lehrbuch zur sozial- und lebensweltorientierten Soziologie besonders von Mittleren Städten.