¡Bienvenido neorrealismo!
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Der spanische neorrealismo der 50er und 60er Jahre unterscheidet sich auf eine Weise von seinem italienischen ‚Vorbild‘, die in der Forschung bislang kaum gewürdigt worden ist: Weit davon entfernt, ein blasser, künstlerisch weniger bedeutender Doppelgänger des Neorealismus eines Rossellini oder Visconti zu sein, eignet dem spanischen Nachkriegskino vielmehr eine subversive Sprengkraft, die bislang nur unzureichend analysiert worden ist. Obwohl die Erzeugnisse namhafter Regisseure wie Luis García Berlanga oder Juan Antonio Bardem durchaus häufiger Objekte des Forschungsinteresses sind, wird in der Regel die fundamentale Polysemie und Dialogizität jener Filme, die weit über die Kritik an Einzelphänomenen der franquistischen Diktatur hinausgehen, unterschätzt. Die Arbeit hinterfragt kritisch gängige Zuschreibungen und setzt dabei ein hinter der Leinwandoberfläche verborgenes politisches Unbehagen frei, das sich in jedem der untersuchten Filme manifestiert. Die Arbeit wurde 2014 mit dem Dissertationspreis des Fachbereichs Philosophie und Philologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ausgezeichnet.