Eine kontrolliert retrospektive Studie über das Heilungsverhalten des M. interosseus medius des Pferdes unter dem Einfluss regenerativer Therapien, erfasst mittels Elektronenmikroskopie
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Das Ziel dieser kontrolliert retrospektiven klinischen Studie war es das Heilungsverhalten des M. interosseus des Pferdes dem Einfluss von equinen mesenchymalen Stammzellen (MSC) und platelet rich plasma (PRP) auf ultrastruktureller Eben mit Hilfe von Transmissionselektronenmikroskopie (TEM) zu untersuchen. 30 Pferde mit einer vordiagnostizierter Desmitis des M. interosseus medius wurden in die Studie aufgenommen und blind randomisiert in drei Gruppen eingeteilt. Die Pferde aus Gruppe A wurden mit einem Placebo behandelt (Dulbecco`s Modified Eagle Medium) und dienten als Kontrollgruppe. Die Pferde aus Gruppe B erhielten autologes PRP und die Pferde aus Gruppe C allogene, kryokonservierte MSC. Im Abstand von 6 Wochen wurden insgesamt 3 Kontrolluntersuchungen durchgeführt. Diese beinhalteten eine klinische und sonographische Untersuchung sowie die Entnahme einer Feinnadelbiopsie aus dem Bereich des erkrankten Fesselträgers zur elektronenmikroskopischen Untersuchung. Alle Pferde verfolgten ein standardisiertes Bewegungsprotokoll. Nach einem Zeitraum von 6 Monaten gaben die Patientenbesitzer in Form eines Fragebogens Auskunft über den Stand der Fesselträgererkrankung ihres Pferdes. Diese Arbeit ist Bestandteil einer dreigliedrigen Gesamtstudie. Der vorangegangene erste Teil der Studie beinhaltete die klinische und die sonographische Untersuchung, sowie die Auswertung der Fragebögen. Im zweiten Teil der Gesamtstudie wurde der ultrastrukturelle Aufbau des M. interosseus medius gesunder Pferde, nach gleicher Methode dieser Arbeit (TEM), untersucht. Bei der durchgeführten elektronenmikroskopischen Untersuchung wurden Kollagenfibrillen in ihrem Querschnitt analysiert. Ziel dieser Studie war der Vergleich von gesunden mit erkrankten Fesselträgern, sowie die Erfassung des Heilungsverhaltens und des möglichen Einflusses der verwendeten Therapien. Die Ergebnisse dieser Studie zeigten auf ultrastruktureller Ebene keinen signifikanten Unterschied zwischen den drei Therapiegruppen und zwischen den drei Untersuchungszeitpunkten. Aus der vorangegangenen klinischen Studie wurde der Lahmheitsgrad und der das Gewebe charakterisierende Score-Wert, ermittelt im Zuge der sonographischen Untersuchung, aufgegriffen und statistisch mit den Ergebnissen der elektronenmikroskopischen Untersuchung verglichen. Beide Werte weisen keinen Einfluss auf das erfasste ultrastrukturelle Erscheinungsbild der erkrankten Bereiche der Sehnen auf. Pferde mit lang anhaltender Erkrankung des M. interosseus medius zeigten einen signifikant kleineren Verteilungsbereich der Fibrillen. Diese Erscheinung ist nicht gruppenspezifisch sondern bezieht sich gruppenunabhängig auf alle Studienpferde. Zusammenfassend bleibt die Erkrankungsdauer der einzig signifikante Einflussfaktor. Im Vergleich der erkrankten Fesselträgerbiopsien der Studienpferde zu den gesunden Sehnenproben gewonnen von Schlachtpferden zeigten sich vor allem im Bereich der Werte des Median und der Standardabweichung gehäuft signifikante Unterschiede. Ein deutlicher Unterschied in der Größenanordnung der einzelnen Fibrillen, ähnlich dem von Narbengewebe, lies sich festhalten. In Bezug auf die Fibrillendichte und den Fibrillenanteil in % lies sich kein Unterschied zwischen erkranktem und gesundem Gewebe finden. Insgesamt verbesserten sich alle Studienpferde klinisch und ultrasonographisch. Es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen der Kontrollgruppe und den beiden Therapiegruppen.