Evaluation der Dual Energy Computertomografie bei Patienten mit lumbaler Stabilisierung

Die vorliegende Studie soll die Möglichkeiten des Einsatzes der Dual-Energy-Computertomografie bei Patienten mit lumbaler Stabilisierung der Wirbelsäule aufzei-gen. Hierzu wurden 30 Patienten der Jahre 2010 und 2011 retrospektiv untersucht, bei denen eine Myelografie mit anschließender Post-Myelografie-CT im Dual-Energy-Verfahren durchgeführt wurde. Eine Myelografie wird vorwiegend bei Patienten durchgeführt, welche durch Metallim-plantate eine zu starke Artefaktüberlagerung in einer Bildgebung mittels Magnetreso-nanztomografie erzeugen würden. Anschließend ermöglicht das Post-Myelografie-CT eine Beurteilung in multiplanaren Ebenen, wie es sonst mit der MRT möglich wäre. Indem das Verfahren der einfachen CT-Akquisition durch das Dual-Energy-Verfahren ersetzt wird, kann zusätzliche Bildinformation gewonnen werden, welche beim Erken-nen und Bewerten von anatomischen Strukturen hilfreich sein kann. So stellt die mittels VRT erstellte „virtuelle Myelografie“ durch das Herausrechnen von sowohl Knochen-substanz als auch den die Bildbeurteilung störenden Implantaten dem Betrachter eine fokussiertere Bildinformation zur Verfügung als die konventionelle Myelografie. Zugleich ergibt sich die Möglichkeit der Einzelbetrachtung der mit unterschiedlichen Be-schleunigungsspannungen aufgenommenen Bilddatensätze. Dies bietet im Fall der 140-kV-Akquisition eine verbesserte Einsehbarkeit von Strukturen, welche sich im Bereich der durch die Metallimplantate generierten Artefakte befinden. Insgesamt bietet sich durch den Einsatz der Dual-Energy-Computertomografie die Möglichkeit, konventionelle Myelografie durch die „virtuelle Myelografie“ zu ersetzen. Hierdurch können sowohl die Untersuchungszeit als auch die Strahlenbelastung des untersuchenden Personals gesenkt werden. Für den Patienten bieten sich die Vorteile der Verminderung von häufig schmerzhaften Bewegungen während der Untersuchung und die Dosisersparnis durch den Wegfall der Myelografieuntersuchung im einfachen Strahlengang. Lediglich Funktionsuntersuchungen in Ante- oder Retroflexion, die bei dem klinischen Verdacht auf Instabilität indiziert sind, sind weiterhin nur durch das Durchleuchtungsverfahren möglich.