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Postkoloniale Literatur und präkoloniale Geschichte im Maghreb

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Die vorliegende Arbeit stellt die erste Monographie zum historischen Roman im Maghreb dar und zeigt das Erzählgenre in seiner ganzen thematischen und formalen Vielfalt. Die Bandbreite der untersuchten Texte umfasst dabei nicht nur die „klassischen“ Ausprägungen der Gattung wie den dokumentarischen und realistischen Geschichtsroman, sondern auch neuere Erscheinungsformen wie den „revisionistischen“ und den „metahistorischen“ Roman sowie die „historiographische Metafiktion“ (Terminologie nach Nünning). Ausgangspunkt der Studie sind Schlüsseltexte der „prise de conscience maghrébine“ (Amrouches L´éternel Jugurtha, Memmis Portrait du colonisé précédé de Portrait du colonisateur und Fanons Les damnés de la terre), in denen die Autoren die Entfremdung von der eigenen Geschichte als Folge der französischen Kolonisation konstatieren und die Wiederaneignung der präkolonialen Vergangenheit als Voraussetzung einer Bewusstwerdung der kulturellen Identität ihrer Länder postulieren. Im Mittelpunkt steht die Frage, inwieweit die maghrebinischen Schriftsteller diesen Weg beschritten und welche Zugänge zur vorkolonialen Geschichte sie ihren Lesern eröffnet haben. In der nach Ländern gegliederten Darstellung werden Romane Ben Jellouns, Chraïbis, Daouds, Ammis, Kharmoudis, Kréas, Djaouts, Boudjedras, Djebars, Ferrahs, Souidis, Chevalliers, Baccouches, Chebbis, Mellahs, Darragis und Mabrouks in Einzelinterpretationen vorgestellt, wobei sich zeigt, dass das von den Autoren entworfene Bild der Vergangenheit immer auch eine Stellungnahme über ihre Relevanz für eine zu findende postkoloniale nationale bzw. maghrebinische Identität und eine Reflexion über aktuelle gesellschaftliche Probleme impliziert.

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2017

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