Anderssprechen
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Emine Sevgi Özdamar, Felicitas Hoppe und Yõko Tawada verfassen äußerst anspruchsvolle Texte, die mit einer Vielzahl an Intertexten, Sprachen, kulturellen Verweisen und Versatzstücken der eigenen Biographie arbeiten. Dabei verwischen nicht nur die Grenzen von Fakt und Fiktion, sondern auch die zwischen der Welt des Buches und der des Rezipienten. Die Studie fragt vor diesem Hintergrund nach dem verbindenden poetologischen Element – dem ANDERSSPRECHEN – dieser drei Autorinnen, welches ein komplexes metanarratives Spiel mit dem Leser eröffnet. Die Technik dieses Erzählverfahrens wird als Witz der Differenz beschrieben: Über gewitzte Wortmodifikationen, Sprachspiele und das Verschieben auf andere Erzählebenen werden vereinfachende Zuschreibungen gegenüber einem ‚fremden‘ sowie ‚weiblichen‘ Schreiben unterlaufen, die ein spezifisches Problem innerhalb der Interkulturellen Germanistik darstellen. Als methodische Grundlage dient der psychoanalytische Ansatz von Sigmund Freud, dessen Erkenntnisse um narratologische Aspekte und interkulturelle Theoreme erweitert werden. Die Arbeit versucht damit, nicht nur eine neue Lesart der Werke der drei Autorinnen zu etablieren, sondern auch dem Witz als immer noch trivialisierter Erzählform ein neues (wirkungsästhetisches) Gewicht zu verleihen.