Diskrepanz zwischen nationalen Konzerngewinnen und dem inländischen Steueraufwand - empirische Analyse ausgewählter DAX-30-Konzerne (2007 bis 2012)
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Die internationalen Unterschiede der Steuerbelastung aus Sicht multinational tätiger Unternehmen setzen einen starken Anreiz, Gewinne an Standorte mit niedriger Steuerbelastung zu verlagern - insbesondere für Konzerne, die in Hochsteuerländern ansässig sind. Dies beginnt bereits bei der Standortwahl innerhalb des Staatsgebietes eines Landes aufgrund regionaler Steuerdifferenzen. Gegenüber der weiter voranschreitenden Globalisierung der Unternehmensaktivitäten ist im Bereich des Steuerrechts bis heute kaum eine Internationalisierung bzw. Harmonisierung erfolgt. Bestrebungen seitens einer Task Force der OECD manifestieren sich derzeit im Aktionsplan: „BEPS“ gegen Gewinnkürzungen und Gewinnverlagerungen. Gleichzeitig richtet sich die Besteuerung grenzüberschreitender Sachverhalte nach wie vor nach dem nationalen Steuerrecht, unter Berücksichtigung entsprechender Steuerabkommen. Es eröffnen sich dadurch umfangreiche steuer-gestalterische Möglichkeiten. Empirische Analysen der aktuellen wirtschaftswissenschaftlichen Forschung zeigen, dass eine steuerlich getriebene Gewinnverlagerung seitens deutscher Konzerne zumindest grundsätzlich für möglich gehalten wird. Es zeigt sich, dass eine Abschätzung des Umfangs möglicher Steueroptimierungsmaßnahmen durchaus von Analyse zu Analyse variiert und Interpretationsspielraum lässt. Die Grundfragen zur Steuerabgrenzung bzw. Gewinnverlagerung in das Ausland mit dem Schwerpunkt auf deutsche Unternehmen sind bislang jedoch nicht abschließend beantwortet. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es daher in Anknüpfung an bestehende Literatur, neue empirische Evidenz über den Umfang der Gewinnverlagerung in jüngster Vergangenheit zu liefern.