Dem Alltag auf der Spur
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Im Alltag dokumentiert sich, was sich in der Gesellschaft abspielt. Die Soziologie des Alltags beschreibt, wie Menschen handeln und welche Kontexte dabei mitwirken. Dieser Band vereint Texte von Mitarbeitenden des Seminars für Soziologie der Universität Basel, vom emeritierten Geschichtsprofessor Heiko Haumann sowie von Studierenden, die im Herbstsemester 2015 an zwei Lehrveranstaltungen von Ueli Mäder teilgenommen haben. Gerade ihre Beob- achtungen im Kapitel ›Forschungshefte‹ legen in essayistischer Form die Bedeutung des genauen Blicks auf alltägliche Strukturen offen. Sie markieren den Anfang einer methodischen Auseinandersetzung mit dem, was das menschliche Zusammenleben bestimmt und prägt. Der Fokus dieses Bandes richtet sich auf den Umgang mit Macht und Ohnmacht. Und auf die Frage, ob und wie sich gesellschaftliche Verhältnisse in den ersten Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts ökonomisieren. Die Alltagsbeobachtung und damit die Alltagsforschung sind in der zunehmend reizüberfluteten Welt der Informationsgesellschaft von enormer Bedeutung. Dies mahnt uns, die Augen offen zu halten und nicht nur dem zuzuhören, was von aussen auf uns einströmt, sondern auch dem, was es in uns auslöst. Hier nimmt die Reflexion ihren Anfang. Denn wer genau hinschaut, sieht mehr: Das gilt für SoziologInnen genauso wie für SchriftstellerInnen und JournalistInnen, zu deren Handwerk es gehört, den Alltag zu erfassen und hinter die Kulisse dessen zu blicken, was die Mechanismen sozialen Wirkens übertönt. Die Beiträge heissen unter anderem: ›Kritik des Alltags: Ritual und Taktik‹, ›Design im Alltag: Manifestation am Durchgangsort‹, ›Postpolitischer Pfeiler: Der Roche-Turm in Basel‹, ›Rollenwechsel: Papa in der Spielgruppe‹, ›Macht und Ohnmacht in der Sozialen Arbeit‹, ›Dem Alltag auf der Spur‹, ›Der Sturz: ‚Oje, das kostet wieder’‹, ›An der Kasse scheiden sich die Klassen‹, ›Ohnmachtsraum öffentliche Toilette‹, ›Alltag in der WG – Macht und Dulden‹, ›Erinnerung formt sich im Gespräch‹, ›Vom Büezer zum Lottokönig und wieder zurück‹, ›Entgrenzte Arbeit in der 24-Stunden-Betreuung‹, ›Von wo die Kinder nicht mehr zurückkommen‹ und schliesslich: ›Kunst der Alltagsforschung‹.