Dokumente zu Musik und Migration aus Salzburger Sammlungen
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Der Eintritt ins Exil erfordert das Einlassen auf neue Denkweisen sowie die Kreativität des Emigranten. Er fordert und stimuliert zugleich aber auch die der Aufnahmegesellschaft. Musik, im Kontext von Identitätsstiftungsprozessen vorwiegend als Anker, als Marker von Stabilität, inszeniert, war von ihrer Beschaffenheit Mittel erster Wahl zur Kenntlichmachung beweglicher, dynamischer und nicht zuletzt migrantischer kultureller Identitäten. Dies macht die Erforschung von musikalischen Interaktionsprozessen in Migrationssitutionen und das Erschließen von Quellen, die wissenschaftlichen Zugang zu solchen historischen Prozessen erst ermöglichen, zu einer auch kulturell und politisch bedeutsamen Aufgabe. In Salzburg wurde 2014 auf Basis von Schenkungen die Music and Migration Collection begründet, die seither wächst und den Ausgangspunkt neuer Forschungsansätze bildet. Vorliegender Band präsentiert eine kleine Auswahl daraus. Nils Grosch ist Universitätsprofessor für Musikwissenschaft an der Universität Salzburg, wo er zugleich die Abteilung Musik- und Tanzwissenschaft und die Gluck-Forschungsstelle leitet. Er studierte Musikwissenschaft, Geschichte und Germanistik in Bochum und Freiburg i. Br., Promotion an der Universität Freiburg mit einer Arbeit über Die Musik der Neuen Sachlichkeit, Habilitation an der Universität Basel mit einer Arbeit über Lied, Medienwechsel und populäre Kultur im 16. Jahrhundert. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Populäres Musiktheater, Musik und Migration, Musik und Medien.