Die erweiterte Denkungsart
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Im Zeitalter von Globalisierung und Internationalisierung, Migration und Integration ist die Fähigkeit zur pluralistischen Urteilsbildung unumgängliches Moment eines nachhaltigen Bildungsprozesses. Man könnte es sogar als eine der eminenten ethischen Aufgaben jeder Bildungseinrichtung betrachten. Der Weg dazu scheint in Schulen, Universitäten und Einrichtungen der Erwachsenenbildung geebnet: Das Selbstdenken, im Sinne von Mündigkeit und eigener Meinungsbildung, ist zentraler Bestandteil jedes Fachs und spiegelt sich in vielen Unterrichtsinhalten wider. Der Fortentwicklung dieses Denkens, das auch die Perspektive und Interessen der Anderen einbezieht und einen pluralistischen Meinungsaustausch ermöglicht, wird aber bislang wenig Aufmerksamkeit geschenkt: die erweiterte Denkungsart. Dies ist in Zeiten, in denen immer wieder von „Wertevermittlung“, Toleranz für Andersdenkende und „Diversity Management“ gesprochen wird, als fahrlässig zu beurteilen. Der Sammelband stellt die Kantische Gemeinsinnsmaxime „an der Stelle jedes andern [zu] denken“ (§40, Kritik der Urteilskraft, 1790) in den Kontext von Bildungsphilosophie und Ästhetik, Politik, Rhetorik und (Welt-)Literatur, Schulpädagogik und Interkulturelle Bildung.