Impedanzbasierte Messtechnik - neue Wege zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen
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Kardiovaskuläre Erkrankungen gehören zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Dabei ist die chronische Herzinsuffizienz seit 2006 der häufigste Grund für eine Hospitalisierung. Neben der Herzinsuffizienz sind Veränderungen der Beinvenen ein anderes weit verbreitetes Leiden des Kreislaufsystems: Lediglich ca. 10% der Bevölkerung in Deutschland zeigen diesbezüglich keinerlei Auffälligkeiten. Ziel der in diesem Vortrag vorgestellten Arbeit ist es, Frühwarn- und Therapiesysteme zu erarbeiten, welche insbesondere Patienten mit Links- und Rechtsherzinsuffizienz oder venöser Insuffizienz zugutekommen. Der erste Schwerpunkt liegt auf der möglichen Früherkennung von kardialer Dekompensation mit Hilfe der Messmethode der Bioimpedanzspektroskopie (BIS). Dazu werden im Rahmen der Arbeit Algorithmen zur Früherkennung von Ödemen, dem ersten Anzeichen einer kardialen Dekompensation, entwickelt und in einer klinischen Studie evaluiert. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung eines Therapiekonzeptes, welches mit Hilfe der Impedanzplethysmographie (IPG) adaptiv den venösen Rückfluss des Blutes aus den Beinen steigert, ohne das sonstige Kreislaufsystem zu belasten. Dazu werden zwei Mess- und Therapiesysteme entwickelt, die es jeweils ermöglichen, den Blutfluss in den Beinen zu messen und entsprechend der gewonnenen Datenlage die funktionelle Elektrostimulation adaptiv anzusteuern. Die Stimulation wiederum sorgt dafür, dass die Muskelpumpe adaptiv aktiviert wird und somit der Blutfluss zum Herzen angeregt wird. Die im Rahmen dieser Dissertation vorgestellten Ergebnisse stellen einen weiteren Entwicklungsschritt auf dem Weg zu einem nicht invasiven Frühwarnsystem für kardiale Dekompensation und zu einem Präventionskonzept für venöse Stase dar.