Geschichte, Tod und Wahnsinn
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Timothy Findley (30. Oktober 1930 bis 20. Juni. 2002) war einer der bekanntesten kanadischen Schriftsteller des 20. und 21. Jahrhunderts. Nach einem beruflichen Ausflug in die Schauspielerei wird sein Erstling „The Last of the Crazy People“ zunächst in den USA verlegt. Erst das Werk „The Wars“, erfährt seine Erstveröffentlichung 1977 in Kanada und verhilft ihm zum internationalen Durchbruch. In seiner Heimat erhält er dafür den Governor General's Award. Findley schreibt in den darauffolgenden Jahren zahlreiche weitere sehr erfolgreiche Romane, Kurzgeschichten und Dramen. Sein literarisches Lebenswerk wird vielfach preisgekrönt. Die akribische Auseinandersetzung mit zwischenmenschlichen und gesellschaftlichen Konflikten, mit Tod und Wahnsinn ist in vielen seiner Werke zu finden. Das hier vorliegende Buch setzt sich mit ausgewählten frühen Werken Timothy Findleys auseinander. Dabei geht es nicht um Zuordnungsversuche in epochale, literaturhistorische Zusammenhänge, auch nicht um strukturelle Fragen der Gattung Roman, sondern vielmehr um Möglichkeiten einer inhaltlichen Deutung der stark ins Ungleichgewicht geratenen Lebenswege der Hauptfiguren. Die sozialpsychologische Theorie der kritischen Lebensereignisse, die sich der Analyse der Bedingungen und Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit solchen Krisensituationen widmet, zeigt auf, warum Coping und eine Wiederherstellung der Umwelt-Mensch-Passung bei Findleys Protagonisten häufig nicht erfolgreich ist.