Dichterische Einbildungskraft und Wahnsinn.
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Die vorliegende Schrift beruht auf einer Rede, die Wilhelm Dilthey im August 1864 anlässlich des Stiftungstages der Militärärztlichen Bildungsanstalten hielt. Er untersucht darin das Verhältnis zwischen Genie und Wahnsinn und wählt als veranschaulichendes Beispiel »eine der höchsten Leistungen des Seelenlebens, deren Wurzeln doch tief in die Physis hinabreichen, deren Verwandtschaft mit Traum und Geisteskrankheit oftmals hervorgehoben worden ist: die Einbildungskraft des Dichters« (S. 7). Er bezeichnet das verbindende Glied zwischen dem Irren und dem Dichter als »eine freie Gestaltung der Bilder und ihrer Verbindungen, uneingeschränkt von den Bedingungen der Wirklichkeit« (S. 12). Diese Gestaltung kommt sowohl bei Dante zum Tragen, wenn dieser das Paradies beschreibt, als auch beim Träumer, der von Stern zu Stern fliegt.