"Ich erinnere mich... "
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Im 85. Lebensjahr stehend erinnert sich Robert Lichal an eine harte und entbehrungsreiche Kindheit und Jugendzeit. Dabei beschreibt er auch viele Erlebnisse der Nachkriegszeit, die Stoff für ein zeitgeschichtliches Drehbuch sein könnten. Ein guter Teil seiner Autobiographie gibt seine politischen Erinnerungen wieder – sei es als Mitglied im Bundesrat, als Nationalratsabgeordneter und schließlich als Verteidigungsminister bzw. später als Zweiter Präsident des Nationalrats. Die Entwicklung unserer Heimat von der Konkordanzdemokratie der Zeit des Wiederaufbaus zur heutigen Konkurrenzdemokratie erlebt er hautnah mit, gibt Heiteres und Ernstes zum Besten und bringt den Leser zum Schmunzeln und Nachdenken. Letzteres besonders dann, wenn er im Politikbereich Sicherheit – einst sein Metier – klaren Blick beweist, Notwendiges aufzeigt und eine gebotene getreuliche Vollziehung verfassungskonformer Bestimmungen hervorhebt. Familiäres und Sportliches runden seine Memoiren ab, wobei er als nicht nur von politischen Gegnern gesehenes einstiges Raubein selbstironischen Humor beweist. Ohne den Stil einstiger Comicfiguren aus der TV-Muppetshow oder gar ihre heutigen lebenden Imitatoren kopieren zu wollen, lässt das Urgestein der österreichischen Innenpolitik aufhorchen, beobachtet manche Entwicklung mit Sorge und nennt die Dinge beim Namen.