Der literarische Faust-Mythos
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Dieser Grundlagenband führt ein in die Stoffgeschichte zu Faust, eine der berühmtesten Figuren der Weltliteratur – weit über Goethe hinaus. Der Magier, Teufelsbündler und Universalgelehrte, der die Grenzen des Menschseins auslotet, gilt als spezifisch deutsch, das „Faustische“ wurde zur Ideologie. Goethes zur deutschen Nationaltragödie verklärter Faust wird in diesem Buch in die Entwicklung des literarischen Mythos eingebettet, ausgehend von den ersten Zeugnissen aus dem frühen 16. Jahrhundert über wichtige Etappen wie Marlowe, Lessing und Thomas Mann bis in die Gegenwartsliteratur. Der Längsschnitt durch 500 Jahre Literaturgeschichte zeigt, welche Wandlungen der Faust-Mythos durchlaufen hat, wie Aktualisierungen und Problematisierungen immer auch Positionierungen im Kampf um die Deutungshoheit darstellen – und dass die Arbeit am Mythos noch längst nicht beendet ist.