Das Karussell im Wilhelmsbad in Hanau
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Leuchtend weiß steht der Rundtempel mit seinen zwölf Säulen auf grünem Hügel vor der dunklen Kulisse des Waldes, überwölbt von einer schiefergedeckten Kuppel, mit kupferner Vase bekrönt. Immer von neuem erblickt ihn der Spaziergänger bei seinem Gang über die verschlungenen Wege durch das Wilhelmsbad, dann wieder verdecken ihn Hügel und Buschwerk. Im Näherkommen fällt ein zweiter Kreis von Säulen im Inneren des Tempels in den Blick und vier farbenfroh lackierte Kutschen, jede von ihnen bespannt mit vier prächtigen Pferden, Rappen, Schimmel, Apfelschimmel, Füchse und Braune mit schwarzen Beinen und weißen Fesseln. Zehn lange Jahre war das Karussell eingehaust, halb auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt worden. Am 22. Juli 2016 war die Einhausung abgebaut, Wege und Rasen rundum angelegt. Pferde und Kutschen drehten sich wieder zwischen den Säulenreihen, die den Mitfahrenden den Blick freigaben in den langsam vorüberziehenden Park, nach siebzig Jahren des Stillstands wie von Geisterhand angetrieben. Mit welcher Kunst hatte der Architekt den Zuschauern den Antrieb des Karussells verborgen?