Interkulturelle Stadtnomadinnen
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Im Klima aktueller Globalisierungsdebatten eröffnet die deutsch-türkische und türkischsprachige interkulturelle Literatur alternative Entwürfe von Weiblichkeit und kultureller Identität. Über die Auseinandersetzung mit dem Topos des Nomadischen werden Gegenbilder zu Nationalismus, Rassismus und Sexismus entworfen. Nomadentum wird als ‚politischer Gegenmythos’, als Figuration der Inszenierung von Differenz verstanden. Es geht um eine positiv gesetzte Erfahrung von geschlechtlicher und kultureller Fremdheit, die immer auch in Verheimatungsprozesse eingebunden ist. Damit sind gerade lokale Strukturen und Räume von Bedeutung, insbesondere die Stadt wird zu einem wichtigen Raum der Aushandlung von Differenz und Identität. Anhand von ausgewählten Romanen von Aysel Özakin, Emine Sevgi Özdamar und Asli Erdogan wird daher die Aktualisierung des Flanerietopos durch die Figur der Stadtnomadin analysiert. Der lokale Raum der ‚fremden’ Stadt, repräsentiert durch Berlin, Zürich und Rio de Janeiro, wird zu einem Ort der Redefinition weiblicher Identität und Handlungsfähigkeit.