Einsame Wölfe und stabile Paare

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Elmer Luchterhand (1911–1996) war Nachrichtenoffizier der 65th Infantry Division der US Army und nahm an der Befreiung des Konzentrationslagers Hersbruck teil. Von April bis November 1945 besuchte er acht befreite Konzentrationslager, darunter Mauthausen und Gusen, und interviewte zahlreiche Überlebende und Augenzeugen. Nach seiner Rückkehr in die USA setzte er seine Interviews mit KZ-Überlebenden fort. Für seine Dissertation "Prisoner Behavior and Social System in Nazi Concentration Camps" (1953) befragte er 52 Überlebende, darunter Paul Neurath, Ernst Federn und Vrastislav Bušek, mithilfe soziologischer Fragebogentechnik. Luchterhand stellte fest, dass nicht egoistisches Verhalten, sondern die Solidarität in kleinen Gruppen und Duos entscheidend für das Überleben in den Lagern war. Als politischer Aktivist, Offizier der US-Armee und Professor für Soziologie am Brooklyn College widmete er sein Leben der Erforschung des Nationalsozialismus und der Konzentrationslager. Der Großteil seiner Arbeiten blieb unpubliziert. Mit Luchterhands Dissertation geben Andreas Kranebitter und Christian Fleck einen beeindruckenden Teil seines umfangreichen Werkes heraus.