Die Unternehmensfallstudie als Unterrichtsmethode für den Geographieunterricht
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Dank spielerisch erlernter Mediennutzung sind heutige Jugendliche als digital natives in der Lage, jederzeit selbst zu ökonomischen Akteuren zu werden. Dass wenige Gesten auf einem Touchscreen globale Wertschöpfungsketten auslösen können zeigt, wie sehr mittlerweile Prozesse wie Globalisierung, Mobilität und IT-Vernetzung zusammenhängen und in die Alltagswelt hineinreichen. Die Raumwirksamkeit dieser ökonomischen Praktiken ist durch einen wirtschaftsgeographischen Zugang erklärbar. Eine akteurszentrierte Sichtweise nimmt die individuellen Handlungen der Beteiligten in den Blick und klärt das Verhältnis von Wirtschaft und Raum am exemplarischen Einzelfall. Übergeordnetes Ziel des Dissertationsprojekts ist die fachdidaktische Fundierung einer postmodernen Wirtschaftsgeographie in Form von Unternehmensfallstudien. Der zyklisch-iterative Forschungsprozess nutzt dazu Design-Based Research als methodologischen Rahmen und verbindet Unterrichtsentwicklung mit empirischer Lehr-Lernforschung. Daraus ergibt sich eine doppelte Zielsetzung: Operationalisierte Design-Prinzipien charakterisieren die Unternehmensfallstudie als methodische Großform für den Wirtschaftsgeographieunterricht, individuelle Lernpfade ermöglichen Einblicke in individuelle Wissenskonstruktionsprozesse. Die sich anschließende Theoriebildung entwickelt einen Designrahmen, der die Design-Prinzipien weiterentwickelt und dekontextualisiert. Konsequenzen der fallübergreifenden Analyse fokussieren auf wirtschaftsgeographische Spezifika des Wissenserwerbs, die Ausgestaltung schulischer Lernprozesse und die Generierung von Schülerinteresse innerhalb des Wirtschaftsgeographieunterrichts.