Die Integration subjekt- und textseitiger Rezeption - eine Bedingung literarischer Kompetenz
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Der vorliegende Band versteht sich als Fortsetzung der bereits im Schneider Verlag erschienenen, von Günter Graf herausgegebenen und betreuten Studien zum kompetenzorientierten Deutsch- bzw. Literaturunterricht: 1. „Theorie und Praxis des kompetenzorientierten Deutschunterrichts“ (2014), 2. „Facetten eines kompetenzorientierten Literaturunterrichts in der Sekundarstufe II“ (2o16). Auch in den Beiträgen dieses Bandes geht es explizit oder implizit – bei unterschiedlichen theoretischen und unterrichtspraktischen Akzentsetzungen der Autoren – um die Fundierung des Begriffs der literarischen Kompetenz, allerdings nun mit der Maßgabe, die Integration von Subjekt- und Textseitigkeit literarischer Rezeption zu begründen. Dies erfolgt in Opposition zu einem institutionell beglaubigten restriktiven Kompetenzverständnis. Denn die von PISA eingeforderte einseitige Leistungs- und Outputorientierung verkürzt den Literaturunterricht – vor dem Hintergrund der Kriterien Testnotwendigkeit und Messbarkeit – auf die Vermittlung von Wissensbeständen und ihrer Anwendung, d. h. in unserer Sprachregelung auf die Textseitigkeit. Ohne die Einbeziehung der Subjektrolle des Schülers in den didaktischen Vermittlungsprozess von Literatur ist aber literarische Kompetenz nicht zu haben. Insofern ist im Rahmen dieses Bandes der Subjektseitigkeit eine gewisse Präferenz eingeräumt, allerdings mit unterschiedlicher Akzentuierung in den Beiträgen.