Eine Analyse der Metaphern in der kroatischen Linguistikfachzeitschrift Jezik von 1991 bis 1997
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Mit dem Zerfall Jugoslawiens zu Beginn der 1990er-Jahre begann ein jahrelanger Streit um den Status des Serbokroatischen. In Kroatien wird nicht nur die Existenz des Serbokroatischen zugunsten einer eigenständigen kroatischen Sprache verneint, sondern teilweise auch rückwirkend geleugnet. Eine wichtige Rolle in diesem Diskurs spielt die sprachnationalistisch gesinnte kroatische Linguistikfachzeitschrift Jezik. In diesem Buch wird der Frage nachgegangen, welche Bilder und Darstellungen die Autoren des Jezik über ihre Sprache konstruieren. Konkreter Untersuchungsgegenstand sind dabei die Metaphern, die in acht Texten des Jezik zwischen 1991 und 1997 verwendet werden. Nach einer linguistisch fundierten Diskussion um das Serbokroatische wird die konzeptuelle Metapherntheorie nach Lakoff und Johnson (1980) vorgestellt. Die darauf abgestützte Metaphernanalyse vermag aufzuzeichnen, welche ideologisch gefärbten Ansichten über die kroatische Sprachvarietät vertreten werden: Die Sprache sei Opfer der jugoslawischen Sprachpolitik gewesen, ständiger Gewalt ausgesetzt und zu Widerstand gezwungen. Darüber hinaus versuchen die Autoren des Jezik, mithilfe der Metaphern den in Kroatien seit der Unabhängigkeit forcierten Sprachpurismus zu legitimieren. Diese Studie leistet so einen Beitrag zur metasprachlichen Untersuchung des Diskurses über Sprache in Ex-Jugoslawien. Dem Buch vorangestellt ist ein Geleitwort von Snježana Kordic.