Sustainable Development Goals der UN im Spiegel der europäischen Handelspolitik und megaregionaler Handelsabkommen
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Ein überfüllter und geschwächter Planet sowie die Diversität der Gesellschaft stellen die Weltgemeinschaft vor große Herausforderungen. Aufgrund dieser Tatsache ist es unabdingbar, Maßnahmen abzuleiten, die der ungleichen Verteilung von Ressourcen begegnen. Es ist notwendig, einen Paradigmenwechsel im internationalen Recht herbeizuführen. Künftige megaregionale Handelsabkommen sowie die neue Handelsstrategie der EU könnten einen entsprechenden Beitrag leisten. Das Konzept der nachhaltigen Entwicklung gilt hierbei als wichtiger Faktor. Das multidimensionale Paradigma hat sich über Jahrzehnte hinweg entwickelt und findet seine Synthese in den heutigen Sustainable Development Goals (SDG). Die 17 Zielsetzungen treten u. a. der Problematik der Ungleichheit in folgenden drei Dimensionen gegenüber: ökologisch, ökonomisch, sozial. Das internationale Wirtschaftsrecht, in Verbindung mit der Thematik der Menschenrechte, stellt nach Ernst-Ulrich Petersmann eine konfligierende Koexistenz dar. Eine Vielzahl an Institutionen, Prozessen und Instrumenten sowie die Komplexität der Gesellschaft tragen zu einer Fragmentierung des internationalen Wirtschaftsrechts bei. Es bedarf einer Aussöhnung der Rechtsbereiche und der Wunsch nach einem ‚ius cosmopoliticum‘ (kosmopolitischen Weltbürgerrecht) besteht. Die SDG gewinnen vor diesem Hintergrund an Bedeutung und liefern einen integrativen Ansatz, der für die Aussöhnung wichtig ist. In Anbetracht dieser Thematik werden perspektivisch relevante Themenbereiche erarbeitet und das Thema Nachhaltigkeit einer philosophischen und semantischen Betrachtung unterzogen. Darüber hinaus wird geschlussfolgert in welchem Maß die SDG eine Wirkung innerhalb des internationalen Wirtschaftsrechts entfalten. Die aktuelle EU Trade Policy sowie megaregionale Handelsabkommen werden als Perspektive herangezogen. Zudem wird der völkerrechtliche Stellenwert erarbeitet und es wird untersucht, inwieweit die SDG einen Rechtsquellencharakter aufweisen. Unabhängig vom Rechtsquellencharakter werden die Herausforderungen des internationalen Rechts herausgestellt. Die Sustainable Development Goals werden im Spiegel der europäischen Handelspolitik und megaregionaler Handelsabkommen, vor allem in Bezug auf folgende Themen beleuchtet: Definitorische Einbettung und Konzeptualisierung nachhaltiger Entwicklung, völkerrechtlicher Stellenwert und Rechtsquellencharakter der SDG, Herausforderungen im internationalen Wirtschaftsrecht, megaregionale Abkommen und die europäische Handelspolitik.